"Wir sind die mit den vielen Göttinnen und Göttern!"

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Texte oder Funde? Warum moderne Heiden so oft auf alte Schriften blicken

Wer sich mit modernem Heidentum beschäftigt, stößt schnell auf Zitate antiker Autoren: Tacitus, Cäsar oder die Edda gehören zum festen Repertoire. Doch warum spielt Schriftliches eine so große Rolle – und warum geraten archäologische Funde, die ja oft direkter aus der heidnischen Vergangenheit stammen, dabei in den Hintergrund?

Die Autorität der Schrift

Im 18., 19. und frühen 20. Jahrhundert, als sich die ersten Strömungen des modernen Heidentums herausbildeten, waren die Maßstäbe von Wissenschaft und Religion stark textzentriert. Geschichtsschreibung, Theologie und Religionswissenschaft bauten auf Dokumenten, Chroniken und Überlieferungen auf. Wer über Religion sprechen wollte, brauchte Texte.

Das Christentum, Judentum und der Islam konnten auf „heilige Bücher“ verweisen. Heidnische Traditionen dagegen galten als „schriftlos“ – und damit als unbewiesen oder unzivilisiert. Um sich in diesem Diskurs behaupten zu können, griffen moderne Heiden zu dem, was verfügbar war: den Texten von Außenstehenden, die über das Heidentum berichteten. Tacitus’ Germania oder Snorris Edda wurden so zu zentralen Referenzen.

Archäologie: die schwierige Schwester

Natürlich gab es auch Funde: Kultplätze, Grabbeigaben, Mooropfer. Doch diese archäologischen Zeugnisse ließen sich lange Zeit nur schwer eindeutig deuten. Was ist ein Heiligtum, was ein profaner Platz? Welche Objekte sind rituell, welche schlicht alltäglich?

Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein fehlte eine ausgefeilte Methodik, um Religion aus Funden zu rekonstruieren. Texte wirkten klarer, „verlässlicher“ – auch wenn sie oft christlich oder römisch gefärbt waren. Erst die moderne Religionsarchäologie hat gezeigt, wie sehr Artefakte, Landschaften und Opferstätten zur Rekonstruktion heidnischer Praxis beitragen.

Auseinandersetzung mit Buchreligionen

Die Orientierung am Schriftlichen hängt eng mit der Auseinandersetzung mit Buchreligionen zusammen. Moderne Heiden standen unter dem Vorwurf, ihr Glaube sei „quellenlos“ oder „erfunden“. Der Rückgriff auf Tacitus und andere Autoren war deshalb mehr als bloßes Interesse an Geschichte: Er war eine Legitimationsstrategie.

„Wir haben Texte – also haben wir Tradition“, lautete die Botschaft.

Heute: Texte und Funde

Inzwischen hat sich die Lage gewandelt. Religionsarchäologen wie Neil Price (Children of Ash and Elm, 2020) oder Rudolf Simek (Religion und Mythologie der Germanen, 2014) betonen, dass die materiellen Spuren ein viel komplexeres, oft widersprüchliches Bild ergeben als die alten Texte. Und Religionswissenschaftler wie Ronald Hutton (The Triumph of the Moon, 1999) oder Michael Strmiska (Modern Paganism in World Cultures, 2005) zeigen, dass moderne Heiden heute beides tun: sie beziehen sich weiterhin auf Texte, öffnen sich aber immer stärker auch für archäologische Deutungen.

Fazit

Ja – es lässt sich wissenschaftlich belegen, dass die starke Orientierung moderner Heiden an Schriftquellen mit dem Wettstreit um Autorität im Vergleich zu Buchreligionen zusammenhängt. Texte boten scheinbare Sicherheit und Reputation. Archäologische Funde rückten erst später ins Zentrum, als die Methoden ihrer Interpretation gereift waren.

Die Zukunft dürfte in einer Balance liegen: Texte und Funde ergänzen einander. Beide zusammen eröffnen ein reiches Panorama des alten Glaubens – und damit auch neue Inspiration für modernes Heidentum.

Literaturhinweise:

  • Hutton, Ronald (1999): The Triumph of the Moon. Oxford.
  • Strmiska, Michael (Hg.) (2005): Modern Paganism in World Cultures. Santa Barbara.
  • Simek, Rudolf (2014): Religion und Mythologie der Germanen. Darmstadt.
  • Price, Neil (2020): Children of Ash and Elm. New York.
  • Ellis Davidson, Hilda (1990): Gods and Myths of Northern Europe. London.

Hatten die Germanen wirklich keine Tempel? – Ein Blick auf Tacitus, Kelten und Slawen

Diese Frage wurde mir im vergangenen Jahr von einem Besucher unserer Veranstaltung gestellt.

Hier nun eine etwas ausführlichere Antwort:

Wenn wir heute über die Religionen der Germanen, Kelten oder Slawen nachdenken, begegnet uns oft eine berühmte Stelle bei Tacitus. In seiner Germania (Kapitel 9), verfasst um das Jahr 98 n. Chr., schreibt er, die Germanen hätten keine Tempel gehabt. Für sie sei es unvorstellbar gewesen, die Götter in Mauern einzuschließen. Verehrt hätten sie stattdessen in heiligen Hainen.

Diese Formulierung hat Jahrhunderte lang das Bild geprägt: die Germanen als naturverbundenes Volk ohne feste Kultstätten. Doch was stimmt daran?

Tacitus und seine Perspektive

Tacitus war Römer – und kein Augenzeuge. Er wollte seinen Lesern ein Gegenbild zur eigenen, „dekadenten“ Zivilisation vor Augen führen. Die Germanen erscheinen bei ihm als schlicht, rein und naturverbunden. Historisch ist das Bild jedoch verkürzt.

Archäologische Funde wie der Kultbau von Uppåkra in Südschweden oder Gudme in Dänemark zeigen eindeutig, dass germanische Gemeinschaften Kultgebäude besaßen. Sie waren aus Holz gebaut, nicht aus Stein, und darum weniger dauerhaft. Auch schriftliche Quellen späterer Zeit – etwa Adam von Bremen, der im 11. Jahrhundert den prächtigen Tempel von Uppsala beschreibt – bestätigen, dass es germanische Heiligtümer gab.

Wie war es bei den Kelten?

Auch die Kelten kannten beides:

Naturheiligtümer, etwa Haine oder Quellen, die in antiken Texten immer wieder erwähnt werden.

Kultbauten, die archäologisch belegt sind. Viereckschanzen in Süddeutschland oder Tempelanlagen in Frankreich (Gournay-sur-Aronde, Ribemont-sur-Ancre) zeigen, dass es feste Strukturen für Opfer und Rituale gab.

Die römischen Autoren betonten zwar gern die „wilden Haine“ der Druiden – doch die Funde beweisen, dass die keltische Religion auch architektonisch gefasst war.

Und die slawischen Stämme?

Bei den slawischen Völkern ist die Quellenlage noch deutlicher:

Chronisten wie Thietmar von Merseburg (um 1018) oder Saxo Grammaticus (um 1200) schildern hölzerne Tempel mit Statuen, Altären und Priestern. Besonders berühmt ist der Tempel des Svantevit auf Arkona (Rügen) oder der Kultort von Rethra.

Archäologische Befunde – etwa Brandspuren, Pfostenstellungen und Götteridole – bestätigen diese Berichte. Die slawische Religion war also fest mit Tempelbauten verbunden.

Fazit: Mehr als nur heilige Haine

Tacitus’ Aussage über die Germanen war weniger eine nüchterne Beobachtung als vielmehr ein literarisches Stilmittel. Germanen, Kelten und Slawen hatten sehr wohl Tempel – allerdings meist aus Holz, was ihre Spuren schwer fassbar macht.

Allen gemeinsam war ein Nebeneinander von Natur- und Bauheiligtümern:

  • Haine, Quellen und Berge als heilige Orte,
  • daneben aber auch architektonische Strukturen für Rituale und Götterverehrung.

Die Vorstellung einer rein „naturreligiösen“ Praxis greift also zu kurz. Stattdessen zeigt sich ein vielschichtiges Bild: Natur und Architektur ergänzten sich im Kult dieser vorchristlichen Religionen.

„Hier wird die Welt erschaffen“

„Hier wird die Welt erschaffen.“

Dieses Wort am Eingang des Theaters ist mehr als ein Versprechen an das Publikum – es ist ein Hinweis auf eine uralte Geste des Menschseins. Denn das Theater gleicht dem Ritual: Beides sind Schwellen, an denen die alltägliche Zeit endet und eine andere Ordnung beginnt.

Im Ritual wird der Kosmos neu geboren. Mit Lied, Geste und Opfer wird das Chaos zurückgedrängt, das Heilige aufgerufen, die Harmonie wieder hergestellt. Es ist kein einmaliges Schaffen, sondern ein ewiges Wieder-Erschaffen: die Welt bricht auseinander – und wird durch das Ritual neu gefügt.

So ist auch die Bühne ein kleiner Kosmos. Dort, wo ein Vorhang sich hebt, öffnet sich ein Raum, der größer ist als seine Mauern. Aus Stimmen, Körpern, Licht und Stille entsteht eine Welt, die uns einschließt. Konflikte werden entfacht wie Urkämpfe der Elemente, Leid und Hoffnung tragen die Ordnung bis an ihre Grenze – und kehren dann in eine neue Gestalt zurück.

Theater und Ritual sind Schwestern:

Beide betreten wir als Gemeinschaft, nicht allein.

Beide lassen uns eine andere Zeit erfahren, die dichter, gewichtiger ist als die Stunde draußen.

Beide führen uns durch Chaos, damit wir die Ordnung umso klarer spüren.

Das Schild am Eingang des Theaters könnte also ebenso am Tempel stehen: ein Ruf, dass hier, in diesem Augenblick, die Welt sich neu entfaltet – fragil, vergänglich, und doch mit der Macht, den Kosmos zu erneuern.

Foto: Schild am Eingang eines Theaters in Berlin – Friedrichshain

Ambiguitätstoleranz im Paganismus: Mythen, Rituale und die Kunst, Widersprüche zu feiern

Wer zum Wochenende etwas mehr Zeit zum Lesen hat: Eine kurze Zusammenfassung eines Themas, was wir im kommenden Jahr als Bildungsverein stärker in Seminaren und Artikeln behandeln wollen:

1. Einleitung: Ambiguität als menschliche Grunderfahrung

Ambiguität – also Mehrdeutigkeit, Spannungsfelder und Widersprüche – prägt das menschliche Leben. In interkulturellen und interreligiösen Kontexten ist die Fähigkeit, Ambiguität zu tolerieren, von entscheidender Bedeutung. Sie verhindert, dass Differenzen in Feindschaft umschlagen, und ermöglicht einen offenen Dialog.

Der Paganismus zeigt in besonderer Weise, wie Ambiguität nicht nur ertragen, sondern schöpferisch gelebt werden kann. Er verbindet ambivalente Gottheiten, zyklisches Denken und eine rituelle Praxis, die Wandel und Gegensätze nicht auflöst, sondern integriert.

2. Ambivalente Gottheiten – Spiegel des Lebens

Polytheistische Religionen kennen keine eindimensionalen Götterfiguren. Die Gottheiten sind komplex, voller Spannungen – und gerade darin nah am Menschen.

Odin (nordisch): Der „Allvater“ opfert sein Auge, um Wissen zu erlangen, hängt sich selbst neun Nächte an den Weltenbaum Yggdrasil, um die Runen zu empfangen (Völuspá, Poetische Edda). Er ist ein Suchender und Weiser – zugleich aber auch Kriegsgott und Listenreicher, der Unheil bringt. In ihm verbinden sich Licht und Dunkel.

Freya (nordisch): Göttin der Liebe, Schönheit und Fruchtbarkeit, aber ebenso Herrin über die Toten, die nach Walhall zur Hälfte in ihr Reich, Fólkvangr, einziehen. Sanft und tödlich, sinnlich und schrecklich.

Persephone (griechisch): Tochter der Demeter, im Mythos geraubt von Hades. Sie wird zur Königin der Unterwelt, kehrt aber jedes Jahr an die Oberfläche zurück. In ihr vereinen sich Frühling und Tod, Blüte und Dunkelheit.

Cernunnos (keltisch): Gehörnter Gott, Symbol von Fruchtbarkeit und Wildnis, zugleich Herr der Tiere und Grenzgänger zur Unterwelt.

Diese Mythen zeigen, dass Widersprüche nicht ausgeschlossen, sondern zum Wesen des Göttlichen gehören. Ambiguitätstoleranz bedeutet hier: Die Fülle der Existenz anzunehmen, ohne sie auf eine Dimension zu reduzieren.

3. Zyklisches Denken: Zeit als Kreis, nicht als Linie

In paganen Weltbildern ist Zeit nicht linear und zielgerichtet, sondern zyklisch. Werden und Vergehen, Licht und Dunkel sind Teil eines ewigen Kreislaufs.

Rituale wie das Entzünden von Feuern, das Kreisen um den Maibaum oder das Teilen von Opfergaben zeigen den Menschen als Teil dieser Zyklen. Ambiguitätstoleranz wird hier körperlich erfahrbar: Leben bedeutet immer auch Tod, Aufstieg bedeutet Niedergang, und jeder Beginn trägt das Ende schon in sich.

4. Ambiguität und interkulturelle Offenheit

Polytheismus fördert eine Haltung der Anerkennung. Wo viele Gottheiten nebeneinander existieren, ist es leicht, auch fremde Götter als Teil des Kosmos zu akzeptieren.

Interpretatio Romana: Römer setzten fremde Götter ihren eigenen gleich (z. B. Isis = Demeter, Taranis = Jupiter). Das war nicht Abwertung, sondern Integration – Ausdruck der Überzeugung, dass das Göttliche vielfältig erscheint.

Synkretismus im Mittelmeerraum: Hellenistische Kulte verbanden Elemente griechischer, ägyptischer und orientalischer Religionen, ohne Widerspruch zu empfinden.

Diese Offenheit wurzelt in der Ambiguitätstoleranz des Paganismus: Wahrheit wird nicht exklusiv beansprucht, sondern plural gedacht.

5. Philosophische Reflexion: Ambiguität als Ressource

In philosophischen Begriffen lässt sich sagen: Paganismus praktiziert eine pluralistische Ontologie. Das Göttliche ist nicht „eines“, sondern „viele“. Dadurch entsteht ein Raum, in dem Differenz nicht überwunden werden muss, sondern produktiv bleibt.

Ambiguitätstoleranz bedeutet dann nicht, den Widerspruch „wegzuerklären“, sondern ihn anzuerkennen. In paganer Perspektive ist Wahrheit kein fester Endpunkt, sondern ein offener Prozess – sichtbar in Zyklen, Mythen und Ritualen.

6. Schluss: Feiern statt erdulden

Ambiguitätstoleranz im Paganismus ist keine passive Duldsamkeit, sondern eine aktive Lebenshaltung.

Götter verkörpern Spannungen.

Rituale inszenieren Gegensätze.

Zeit wird zyklisch gedacht, nicht linear.

Polytheismus öffnet den Blick für andere Traditionen.

Der Paganismus lehrt: Widersprüche sind nicht Mangel, sondern Quelle von Schönheit, Weisheit und Gemeinschaft. In einer pluralistischen Welt kann diese Haltung ein Modell für interkulturelles und interreligiöses Miteinander sein.

Auftaktveranstaltung zur Langen Nacht der Religionen am 10.09.2025 ab 18 Uhr

Die Lange Nacht der Religionen findet am 13. und 14.09.2025 in ganz Berlin statt. Tempel, Kirchen, Moscheen, Gemeindehäuser öffnen die Türen.

Das ist für die Gäste eine spannende Reise. Manche besuchen Orte in der Nachbarschaft, manche machen sich einen „Tourenplan“, manche suchen sich eine Sache aus und bleiben dort.

Alles möglich 🙂

Es gibt immer eine gemeinsame Eröffnung. Früher fand diese direkt am Samstag statt. Das ist aber zunehmend schwierig für Organisator:innen, die in ihren Gemeinschaften vor Ort sein müssen.

Daher machen wir das ein paar Tage früher.

Seid also herzlich eingeladen zur Auftaktveranstaltung zur Langen Nacht der Religionen am 10.09.2025 ab 18 Uhr (ca 2-3 h).

Ort: Vor dem Kulturforum

Johanna und Eduard Arnhold Platz (Gemäldegalerie/ Kulturforum, ehem. Matthäikirchplatz), 10785 Berlin

Programm:

Die 14. Lange Nacht der Religionen steht dieses Jahr unter dem Motto Hoffnung. In den letzten Jahren haben 60-100 Religionsgemeinschaften aus den verschiedensten Traditionen teilgenommen und sehr viele interessierte Gäste angezogen.

Interreligiöses Speed-Dating, musikalische Darbietungen des deutsch-ukrainischen Chors „Die Schwalben“ und Gebete für Frieden und Demokratie laden bei der Auftaktveranstaltung zum Mitmachen ein.

Wir freuen uns auf zahlreiche Gäste und Mitwirkende!

Alle können kommen. Anmelden erleichtert die Planung. Aber wenn ihr das vergesst – kommt trotzdem vorbei 🙂

Anmeldung

13.09.2025, 15.30 Uhr Workshop kaa – Tiefenökologie – ”die Erde lieben”

In diesem Workshop wollen wir uns mit der Erde und unserer Liebe zu ihr beschäftigen und uns die Frage stellen, wie das in diesen Zeiten auf dem Planeten praktisch aussehen kann. Wie können wir Spiritualität, Ethik und Umweltbewusstsein zusammen denken und ganzheitlich handeln? Warum ist ein Ansatz der Weltzeiten und Wirklichkeitsebenen durchdringt heilsamer als bloßes CO² – Einsparen? Was haben unsere Ahnen mit unserem Handeln zu tun? Wie können wir gute Ahnen und Älteste werden? Wir werden in die Tiefenzeit eintauchen, eine Ahnenreise machen, zurück in die Zukunft blicken und verstehen, das Plastik auf ganz konkrete Art lebendig, aber gefangen ist. Wir werden auftauchen mit Wissen um Ansätze und Netzwerke, und Ideen, wie wir uns konkret daran beteiligen können, Lebendigkeit zu ehren und Hüter*innen einer sich selbst bewussten, intelligenten Schöpfung zu werden.

15:30  Ankommen und Kennenlernen

15:45  Phantasiereise

16:00  Tiefenökologie – Konzepte, Geschichten, Definitionen

16:15  Ganzheitliche Ansätze europäisch indigener Traditionen

16:30  Wiederverbindung und Wiederverzauberung

16:45  Ausatmen und Auseinandergehen

13.09.2025, 19:00 Uhr Pagane Priesterschaft in Deutschland

Pagane Priesterschaft in Deutschland –

Wege, Hürden und Visionen am Beispiel von Ár nDraíocht Féin (ADF)

Rev. Ellie Lazzaro ist seit über 30 Jahren in der modernen paganen Bewegung aktiv und engagiert. Seit 2010 ist sie Mitglied von Ár nDraíocht Féin (ADF) und wurde 2017 als erste europäische Priesterin ordiniert. Darüber hinaus ist sie Mitglied der PFI, des OBOD und war mehrere Jahre als Supervisorin für die Servants of the Light (SOL) tätig.

Sie hat bereits mehrere Vorträge und Workshops zu heidnischen Themen im In- und Ausland abgehalten. Im Internet ist sie vor allem durch ihre Webseite “sternenkreis.de” bekannt.

Ein besonderes Merkmal der druidischen Gemeinschaft Ár nDraíocht Féin (ADF) ist ihre klare Struktur und ihr systematisches Priester:innen-Ausbildungsprogramm – etwas, das sich in dieser Form nur selten in heidnischen Organisationen findet.

In meinem Vortrag möchte ich euch die Organisation vorstellen und insbesondere einen Einblick in die Inhalte der ADF-Priester:innen-Ausbildung geben. Außerdem werde ich einige rechtliche Möglichkeiten und mögliche Fallstricke beleuchten, die für pagane Priester:innen in Deutschland relevant sind.

Besonderes Augenmerk werde ich auf Entwicklungen legen, die für die gesellschaftliche und rechtliche Anerkennung paganer Traditionen von Bedeutung sind. Der Vortrag verbindet praxisnahe Einblicke mit einem rechtlichen Überblick und lädt zu einem gemeinsamen Austausch ein – mit dem Ziel, Zukunftsvisionen für die Arbeit paganer Priester:innen zu entwickeln.

Ár nDraíocht Féin (ADF) ist eine internationale, in den USA staatlich anerkannte, pagane Religionsgemeinschaft. Mit über 40 Jahren Erfahrung hat ADF ein praxisorientiertes und fundiertes Ausbildungsprogramm für Priester:innen entwickelt, das kontinuierlich erweitert und verbessert wurde.

https://www.adf.org

13.09.2025, 19:00 Uhr Bewusster Umgang mit medialen Fähigkeiten

Workshop: „Bewusster Umgang mit medialen Fähigkeiten“
von und mit Urs Bärenkräfte Barth
www.ahnenwege.de

Hast Du mediale Fähigkeiten oder Begabungen, mit denen Du zum Beispiel Geistwesen

oder Verstorbene sehen, hören oder spüren kannst? Fühlst Du Dich diesen Begegnungen und Erfahrungen oft ausgeliefert und wünschst Dir, mehr Kontrolle über Deine Wahrnehmungskanäle zu erlangen?

Dieser Workshop richtet sich an Menschen mit medialer Wahrnehmung – ob Du gerade erst beginnst, Deine Gabe zu verstehen, oder schon lange damit lebst. Hier findest Du Raum, Deine Erfahrungen zu reflektieren, Fragen zu stellen und Deine Fähigkeiten bewusster zu lenken.

Wir sprechen über Grundprinzipien medialer Begabung, den Umgang mit offenen Kanälen und die Kunst, sie gezielt zu öffnen und zu schließen. Du lernst, wie Du Deine Grenzen besser schützt, Deine Wahrnehmung klarer strukturierst und Dich in Deiner Rolle und mit Deinen Aufgaben als mediales Wesen sicherer bewegst.

Praktische Übungen und Austausch im Kreis geben Dir neue Impulse, um Deine Fähigkeiten in Einklang mit Deinem Alltag zu bringen – nicht als Bürde, sondern als Ressource.

Ich meine: Nicht von ungefähr zeigen sich in diesen Zeiten mehr und mehr mediale Begabungen – genau die Kompetenzen, die wir brauchen, um über den Tellerrand der menschlichen Existenz zu schauen, um Lösungen zu finden, die über unsere Schulweisheit hinausreichen.

13.09.2025 Wiccatalk: Frag zwei Wicca

Was bedeutet Wicca? Was bedeutet die Initiation und warum ist sie für Wicca so wichtig? Warum ist der Hexenkult so verschwiegen? Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen? Was sind die Gottheiten der Wicca und was unterscheidet sie von anderen paganen Kulten?


Frag zwei Wicca und Du erhältst mindestens vier Antworten. So heißt es oft in Hexenkreisen. Doch ein paar der Fragen und einige weitere können wir sicher im gemeinsamen Gespräch klären. Seid dabei, wenn zwei in die uralten Mysterien initiierte Hexen sich gegenseitig Fragen rund um das Thema Wicca stellen. Und auch Du bist herzlich eingeladen, Deine Fragen zu stellen, die Dir vielleicht unter den Nägeln brennen.

Nutzt diese Möglichkeit, zwei Wicca auszufragen, denn Wicca sind normalerweise sehr verschwiegen… Nicht auf alles wirst Du vielleicht eine klare Antwort bekommen.* In entspannter Atmosphäre sprechen wir über Hexenwege, Pfade zu den Geheimnissen des Lebens und geben Euch somit einen seltenen Einblick in die traditionelle initiatorische Hexenkunst der Wicca.

Wicca ist ein Mysterienkult und ein Initiationspfad. Deshalb unterliegen einige Themen der Geheimhaltung. Doch da beginnen ja schon die Fragen… Auf einige, wenige Fragen erhältst Du vielleicht er den Hinweis: „Pssst! Das ist ein Geheimnis, dass Du erst nach einer Initiation erfährst”.

Gesprächspartner:


Hermes (Hoherpriester, Hexe, initiiert in den 2° der Silver Circle Linie der gardnerischen Wicca)


Evi (Priester, Hexe, initiiert in den 1° der Whitecroft Line der gardenerischen Wicca; Pantheon Berlin e.V.)

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